Cellesche Zeitung 27.12.2000, Nr. 301/184. Jahrgang

Am "Magischen Ort" hat's gefunkt Nolte macht Legende zum WindspielWindskulptur Hohenbostel mit Künstler Nolte

Von Birgit Dralle

SCHARNHORST. Das Windspiel weckt Neugier. Ohne Magie gelingt ihm das - aber magisch ist der Ort, auf den es hinweisen soll. "Hohenbostel" heißen beide, Windspiel und Ort. Wer durch die Rauten der Eichenholz-Konstruktion blickt, sieht, wo das Dorf einmal gestanden haben soll. 1360 wurde es zuletzt erwähnt, es gilt als "untergegangen".

Legende und Windspiel?
Bei diesem Zusammenhang tun sich viele schwer. Künstler Wulf Nolte findet ihn "logisch".

Windskulptur Hohenbostel (Nolte)Als die Kultur-Route "Magische Orte" initiiert wurde, haben die Verantwortlichen einige Mitglieder des Celler Bundes Bildender Künstler (BBK) in einen Bus gesetzt und an diese Plätze herangeführt. Beim Stichwort "Hohenbostel" hat's bei Nolte gleich gefunkt. "Ich mache konstruktive Arbeiten und ich wusste sofort, dass ich das thematisch umsetzen kann", berichtet der Celler Künstler. Was ihm vorschwebte, überließ er den Eschedern zunächst als Modell zum Nachbau: Wichtig ist für die Konstruktion die Zahl vier. Hohenbostel hat der Legende nach aus vier Höfen bestanden. In der Mitte der vier Quadrate auf vier Ständern drehen sich deshalb vier Aluminium-Platten in Hausform. Auf den Drehmomenten sind farblich Räume hervorgehoben, oder Dächer, so dass der Eindruck verstärkt wird. "Auch die Rauten zwischen den Ständern gleichen bei längerem Hinsehen Hausfronten", erklärt Nolte - drei ganze und zwei halbe an den Seiten: insgesamt wieder vier.

Das Material ist Eichenholz. Es ist handwerklich verarbeitet: "Genau wie das Fachwerk früher", meint Nolte. Bewusst sei deshalb auch darauf geachtet worden, die Ständer etwas ungleichmäßig zu stellen. Die Schlüssigkeit der Konstruktion
sei faszinierend, findet der. Konstrukteur. "Das ist eine Sache ohne Schnörkel und wird da sehr lange stehen." Das hofft auch Klaus Drögemüller, Eschedes stellvertretender Samtgemeindedirektor. Am wichtigsten findet er den Erinnerungsfaktor dieser Konstruktion: "Dadurch wird die nächste Generation mit der Legende Hohenbostel aufwachsen."